
Premiere Sensitive Katzenstreu im Test
Die Suche nach feiner, duftfreier Katzenstreu ist nicht leicht, schließlich scheint Duftstreu in den letzten Jahren zum absoluten Trend geworden zu sein. Dabei gibt es im Handel nichts, was es nicht gibt: Zimt- oder Apfelduft, sogar Katzenklodeo und Duftperlen für die Katzentoilette… Dabei ist einfache Streu ohne Duft und Chichi immer noch das Beste für die Bedürfnisse der Katze. Eines der wenigen Katzenstreu, auf die das zutrifft, ist die Sensitive Streu von Premiere. Wir haben sie getestet und ich möchte euch von meinen – leider nicht so guten – Erfahrungen berichten.
Feine, duftfreie Klumpstreu von der Fressnapf Eigenmarke
Die Premiere Sensitive Katzenstreu gibt es nur im Fressnapf (MultiFit Tiernahrungs GmbH): online oder in den zahlreichen Filialen. Der gelb abgesetzte 12 kg-Plastiksack kostet derzeit 14,99 €. Die Streu ist hellgrau, schön fein und vor allem duftfrei. Die Produktbeschreibung wirbt damit, dass sie “dreifach entstaubt” und damit nahezu staubfrei (99,9 %) sein soll. Meine Erfahrung gleich beim Einfüllen der Streu zeigte jedoch etwas anderes.

Wenig Sandstrand, dafür viel Staub
Denn schon beim Öffnen des Sacks gab es eine kleine Staubwolke. Beim Umschütten in die Katzentoilette wehte dann gleich großräumig gräulicher Staub und setzte sich auf der Toilette und dem danebenstehenden Schrank ab. Nicht schön und sicherlich auch nicht sonderlich gesund – beim Buddeln sitzt die Katze schließlich genau in dieser Wolke. Beim Durchfahren mit der Hand hatte ich einen leichten Staubfilm auf der Haut.
Der Staubtest mit schwarzer Pappe zeigte das Ergebnis dann gleich auch nochmal deutlicher: der Bereich der Pappe, mit dem ich durch die Streu fuhr, wurde durch den Staubbelag gleich dick hellgrau.

Mit zwei Säcken a 12 kg konnte ich unser 40 x 60 cm “Testklo” etwa 7 cm hoch befüllen. Hier wären also eigentlich drei Säcke mit einem Gesamtpreis von knapp 45 € für eine Füllung besser gewesen – preislich gesehen durchaus kein Schnäppchen.
Der Langzeittest über ein paar Wochen bei uns zeigte, dass unsere Charge Premiere Sensitive Streu durchaus zuverlässig klumpt und glücklicherweise auch recht wenig um die Katzentoilette streut. Selbst bei meinen Langhaardamen und erst recht mit einer Streu-Aufffangmatte vor dem Katzenklo ist das Ganze gut auszuhalten.
Was ich persönlich neben dem Stauben allerdings recht unangenehm finde, ist der Geruch der Streu. Trotz gründlichem Aussieben der Urinklumpen roch die Streu bereits nach der ersten Benutzung für meine Nase teilweise unangenehm stechend.
In der letzten Zeit stark schwankende Streuqualität
Von meinen Leser*innen und Recherchen im Internet weiß ich, dass es in den letzten Jahren scheinbar stark schwankende Qualität bei der Premiere Sensitive Katzenstreu gibt. Manche Chargen streuen stark, manche weniger – manche klumpen gut, manche fast gar nicht. Und auch der Geruch der benutzten Streu scheint sich je nach Produktionsposten unterschiedlich zu sein.
Alle drei Katzen haben die Streu ohne zu zögern angenommen. Es gab keinerlei Berührungsängste, übermäßiges Scharren oder gar Scharren am Klorand. Auch nach einigen Wochen und trotz des merkwürdigen Geruchs haben meine Katzen keine Anzeichen für Abneigung gezeigt. Bei den ersten Benutzungen konnte ich auf Laras dunklem Fell einen leichten Staubfilm spüren – nach mehreren Benutzungen war das aber nicht mehr der Fall. Es hatte sich wohl der meiste Staub schon anderweitig abgesetzt. Mich als Mensch begeistert der Gedanke, dass sie den Staub beim Putzen abschluckt sehr wenig.
Premiere Sensitive Katzenstreu: Fazit für mich
Unsere Erfahrungen mit der Premiere Sensitive waren mittelprächtig: nicht ganz katastrophal, aber eben auch nicht überzeugend. Für mich ist aber eher die stark schwankende Qualität ein Grund, diese Streu nicht zu empfehlen: Wenn es nur vom Glück abhängt, dass die Streu kein Reinfall ist, dann lasse ich bei diesem Preis lieber zukünftig die Finger davon. Wir haben schließlich alle kein Geld für die Mülltonne. Würde sie zuverlässig halten, was der Verpackungsaufdruck verspricht, wäre der Preis in meinen Augen gerechtfertigt. Aber so eben nicht.
Ich werde also weitersuchen 😉

Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Seit vor über 20 Jahren die erste Katze einzog, steht für Miriam fest: nie mehr ohne Samtpfoten! Es folgten viele Anfängerfehler und ein steiniger Lernprozess. Um andere Menschen vor diesen Fehlern zu bewahren, hat sie 2012 ihr Herzensprojekt katzen-fieber.de ins Leben gerufen. Heute ist sie nicht nur Bloggerin, sondern auch Ernährungs- und Verhaltensberaterin für Katzen.
Ihre Mission ist es, anderen Menschen mit leicht verständlichen Informationen zur Seite zu stehen.