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Wie der FELIWAY Classic Verdampfer unseren Umzug begleitet hat: Über Pheromone und ihre Wirkung

Ein Umzug ist eine der Situationen im Katzenleben, die die krassesten Veränderungen mit sich bringen. Nicht alle Katzen verkraften ihn gut – egal, wie gut der Halter alles vorbereitet hat. Und Vorbereitungen sollten wir als Halter auf jeden Fall treffen. Eine davon kann der Einsatz von Pheromonen sein: kleine Duftbotschaften, die das Eingewöhnen erleichtern sollen. Doch was sind Pheromone eigentlich genau, wie wirken sie und was sagt die Wissenschaft dazu? Die Antworten auf diese Fragen und unsere eigenen Erfahrungen möchte ich dir in diesem Blogbericht notieren.

Pheromone aus französischem Hause mit langjähriger Erfahrung in der Tiergesundheit

FeliWay Classic kommt – ebenso wie FeliFriend, FeliScratch und FeliWay Optimum – aus dem Hause Ceva Santé Animale. Das französische Unternehmen wurde 1999 gegründet. Es hat seinen Hauptschwerpunkt in Gesundheitsprodukten für Haus- und Nutztiere.

FeliWay Classic ist sowohl als Spray als auch als Verdampfer-System (Zerstäuber + Flakon) erhältlich. Letzteres kostet derzeit als Starter-Set etwa 20 – 25 € – je nach Anbieter und Angebot. Den dazu passenden Nachfüllflakon (ohne Zerstäuber-Stecker) gibt es für etwa 16 – 19 €.

Sowohl im Flakon des Starter-Sets als auch im Nachfüllflakon sind 48 ml transparente Flüssigkeit enthalten. Die Wirkung des Produkts soll für eine Wohnraumfläche von 50 – 70 qm ausreichen und etwa 4 Wochen anhalten. Während dieser vier Wochen – so gibt der Hersteller an – verbraucht der Zerstäuber ca. 4 kWh Strom[1]. Dies entspricht weniger als 1,50 € Stromkosten monatlich.

Der richtige Standort für den Zerstäuber ist entscheidend

Zerstäuber in Steckdose

Wir haben das Verdampfer-Set als Starter-Pack gekauft und über mehr als vier Wochen getestet. Neben Zerstäuberstecker und Flakon enthielt der Karton des Starter-Sets auch noch einen ausführlichen Hinweiszettel. Dieser lässt in meinen Augen keine Fragen offen und erklärt die Handhabung des Produkts einfach verständlich. Ohnehin kann man bei der Anwendung wenig falsch machen – wenn man von einem verkehrt herum eingestecktem Stecker oder falscher Standortwahl einmal absieht.

Denn der richtige Standort des Zerstäubers ist wichtig, damit das Produkt seine volle Wirkung entfalten kann. So sollte er nicht hinter Möbeln oder Vorhängen versteckt oder dort platziert werden, wo die Luft schlechter zirkulieren kann. Schließlich gibt der Zerstäuber die Pheromone über die Luft ab und sie sollten sich möglichst gut verteilen können.

Aus diesem Grund macht es Sinn, den Verdampfer-Stecker in einem zentralen Raum der Wohnung einzustecken – oder eben in dem Raum, in dem das Verhaltensproblem der Katze(n) verstärkt auftritt. Dementsprechend hat unserer Stecker seinen Platz in der Küche gefunden, denn sie ist der zentrale Ort der Wohnung (72 m2).

Bei richtiger Anwendung komplett unbedenklich

Apropos “über die Luft”: Neben 2 % des synthetisch hergestellten F3-Pheromons enthält die klare Flüssigkeit im Flakon auch noch 100 g Isoparaffinischen Kohlenwasserstoff[2]. Dieser Trägerstoff sorgt dafür, dass die Pheromone überhaupt über die Luft verteilt werden können. Denn die Keramikplatte als Heizelement im Zerstäuberstecker erhitzt die Flüssigkeit und lässt sie verdampfen.

Dabei entstehen neben den freigesetzten Pheromonen nur harmloser Wasserdampf und Kohlendioxid (CO2). Beides sind Stoffe, die ohnehin in unserer Luft enthalten sind. Die aufgedruckten Warnhinweise auf dem Flakon ( “Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein” [3]) beziehen sich übrigens auf die Flüssigkeit im Flakon – nicht auf das verdampfte Produkt.

Insgesamt soll das Produkt bei richtiger Anwendung keine Nebenwirkungen haben und ungiftig sein[4]. Zudem wirkt es nicht auf Menschen oder Hunde: andere Spezies haben schließlich ihre eigenen, ganz anderen Pheromone. FeliWay überdeckt keine unangenehmen Gerüche und ist für Menschen auch nicht wahrnehmbar.

Pheromone: Ein wichtiger Teil in der kätzischen Geruchs- und Kommunikationswelt

Katzenkopf mit markiertem vomeronasal Organ

Pheromone sind – vereinfacht gesagt – nichts anderes als Geruchsbotschaften. Sie werden unbewusst wahrgenommen und können Verhalten oder körperliche Prozesse beeinflussen. Die Katze gibt sie mithilfe von Urin, Kot, sowie Drüsen in After- und Genitalregion an ihre Umwelt ab[5]. Aber auch die Pfotenballen und die Gesichtsregion weisen diese speziellen Drüsen auf[5].

Durch ein spezielles Organ – das vomeronasal Organ, auch jacobsonsches Organ genannt – kann die Katze die Pheromone über die Luft aufnehmen. Anschließend werden sie zur Auswertung der Informationen ans Hirn weitergeleitet[4]. Da das vomeronasal Organ als kleiner “Hubbel” hinter den Schneidezähnen am Gaumendach der Katze sitzt, zeigt die Katze bei der Aufnahme der Pheromone oft ein typisches Gesicht: beim sogenannten “Flehmen” zieht sie die Oberlippe hoch, atmet durch das geöffnete Maul und schaut meist leicht abwesend (siehe Video unten).


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Fünf Pheromone im Wangensekret übermitteln eine Vielzahl an Botschaften

Im Wangensekret der Katze wurden bisher fünf verschiedene Pheromone isoliert[4, 5]. Sie werden als F1 bis F5 bezeichnet. Jedes dieser Pheromone hat eine andere Wirkung auf die Katze. Allerdings sind scheinbar erst die Wirkungen von drei dieser Pheromone gründlicher erforscht[4]:

  • F2: Männliche Kater signalisieren damit Paarungsbereitschaft
  • F3 (FeliWay): Beschwichtigungs- und Umgebungspheromon, wirkt emotional stabilisierend und dient der räumlichen Orientierung – gilt als “Gegenspieler” von Urin- und Kratzmarkieren
  • F4 (FeliFriend): Beziehungspheromon, dient dem Gruppengeruch und Zusammengehörigkeitsgefühl – gilt als “Gegenspieler” von territorialer oder irritativer Aggression

Die Wissenschaft scheint uneins – Tierarztpraxen weltweit sind überzeugt

Seit über 20 Jahren erforscht die Wissenschaft die Wirkung von synthetisch hergestellten F3-Pheromonen auf das Verhalten der Katze. In dieser Zeit gab es viele Studien, die eine Verbesserung von Verhaltensproblemen und Stressanzeichen durch die Gesichtspheromone nachgewiesen haben. So sollen dadurch Urinmarkieren, Möbelkratzen und Unsicherheit gemildert – dafür aber Entspannung in ungewohnter Umgebung gefördert werden[5,6,7,8,9,10,11]. Auch Unsicherheit, Vermeidungsangst, Anzeichen von Stress und Konflikte im Zusammenleben zwischen mehreren Katzen können dadurch Besserung zeigen[5,12,13,14].

Demgegenüber stehen Veröffentlichungen, die keine derartigen Verbesserungen nachweisen konnten – und / oder anderen Studien methodische Schwächen vorwerfen[13,11,15,16,17]. Die Tatsache, dass einige Studien durch den Hersteller Ceva in Auftrag gegeben oder gesponsert sind[6], lässt so manchen Menschen an unabhängigen Ergebnissen zweifeln. Um die Verwirrung komplett zu machen, sind natürlich auch Kritiken an den Kritiken veröffentlich worden[12]. Insgesamt scheint es also keine abschließend klare Linie in der wissenschaftlichen Meinung zu geben. Immerhin ist klar, dass die Wirkung von Pheromonen auch abhängig ist von der jeweiligen Konzentration, Situation und Umgebung.

Nichtsdestotrotz wird FeliWay Classic zur Ergänzung von Maßnahmen für eine katzenfreundliche Praxis von vielen internationalen Experten empfohlen und eingesetzt[19,12]. Das Produkt erhielt 2013 sogar einen Award für seine positive Wirkung auf das Wohlbefinden von Katzen[18]. Auch in Fachzeitschriften wird sein Einsatz zur Stressreduktion in ungewohnten Situationen empfohlen[20].

FeliWay als eine von mehreren Maßnahmen während unseres Umzugs

Zerstäuber und Flakon

Das alles wusste ich vor unserem Test noch nicht. Vermutlich hätte es meine Skepsis aber auch nicht gemildert 😉 Seit Jahren lese ich schon persönliche Erfahrungen von Katzenhaltern – mal scheint FeliWay zu helfen, mal nicht. So habe ich mir für unseren Umzug keine Hoffnungen gemacht, sondern stattdessen auch noch andere Maßnahmen ergriffen, damit die Eingewöhnung meiner beiden Katzen leichter verläuft.

Dazu gehörten jede Menge andere Geruchsbotschaften: getragene Shirts, benutzte Bettwäsche und Katzenbetten. Auch von meinen Katzen extra “vormarkierte” Bürsten haben ihren Platz an den Türrahmen gefunden, ebenso wie bereits bekratzte Sisalstämme. Kurz: alles, was ich an gewohnten Wohlfühl-Gerüchen mit in die neue Wohnung bringen konnte, habe ich mitgebracht. FeliWay sollte nur ein kleines “Sahnehäubchen” obenauf sein.

Dabei habe ich den Zerstäuber eine Woche vor dem Einzug der Katzen in den zentralen Raum der Wohnung eingesteckt. Schließlich sollten die Pheromone genug Zeit haben, sich großflächig in der Luft zu verteilen. Bereits wenige Stunden nach dem Einzug der Katzen war dann klar, dass sie sich ungewöhnlich schnell sicher fühlen. Nach knapp zwei Tagen war das Thema dann gegessen, wie man so schön sagt: die Katzen fühlten sich sichtlich wohl und alles Ungewohnte brachte sie kaum aus der Fassung.

Ungewöhnlich schnelle Eingewöhnung meiner Katzen

So stolz ich auf die Vertrauensbasis zwischen meinen Katzen und mir bin, so akribisch meine Vorbereitungen auch waren: diese Eingewöhnung ging ungewöhnlich schnell. Mich hat das Tempo extrem überrascht, muss ich ehrlich zugeben.

Natürlich kann ich ohne Vergleichsgruppe und aufwändigen Versuchsaufbau nicht klar sagen, welche Maßnahmen genau gewirkt haben – aber bei uns hat die Kombination aus allen Vorbereitungen inklusive FeliWay dazu geführt, dass sich die Katzen schneller eingelebt haben als ich. Ich kann nur vermuten, welchen Anteil FeliWay daran hatte. Aber ich glaube, dass es definitiv dazu beigetragen hat, dass sich meine Katzen derart schnell wohlfühlen.

Nach knapp vier Wochen war der Flakon leer und ich habe keinen Neuen eingesteckt. Schließlich sollten sich nach vier Wochen genug Markierungen meiner eigenen Katzen in der neuen Wohnung befinden. Außerdem kennen sie die Wohnung mittlerweile in- und auswendig. Nach Ausstecken des Zerstäubers gab es keine negativen Veränderungen, keine Unsicherheit oder Unwohlfühlen bei meinen Katzen. Scheinbar haben die vier Wochen FeliWay ausgereicht, um gut in der neuen Wohnung anzukommen.

Kein Wundermittel, aber eine mögliche Unterstützung

Feliway Classic Flakon in einer Hand

Auch der Hersteller selbst gibt an, dass neben dem Einsatz von FeliWay häufig “Veränderungen des Verhaltens und der Umwelt notwendig” (Zitat Produktbroschüre) seien. Schließlich ist es kein Wundermittel, sondern eher “helfendes Händchen” bei Problemen im Katzenhaushalt. Wer die grundlegenden Probleme zwischen den Katzen nicht anpackt, kann durch den Einsatz von Pheromonen keinen Katzenfrieden erwarten.

Wenn die Katzen sich nicht verstehen, krank sind oder die Haltung suboptimal ist, kann kein Produkt der Welt hier alleine Besserung bringen. Sehrwohl aber in Kombination mit anderen, zielgerichteten Maßnahmen. Dazu gehört ein ordentlicher Tierarzt-Check, die kompetente Behandlung von körperlichen und psychischen Beschwerden – bei Bedarf auch der Besuch eines guten Verhaltensberaters. Und natürlich auch das ehrliche Überdenken der eigenen Katzenhaltung. Erst dann kann sich die positive Grundstimmung durch Wohlfühlpheromone auch wirklich zeigen.

FeliWay Classic Verdampfer: Fazit für mich

Ob ein positiver Effekt durch FeliWay sich bei den eigenen Katzen zeigt, ist abhängig von vielen Faktoren. Es kann – wie bei uns – eine gute Unterstützung zu weiteren, durchdachten Maßnahmen sein. Eine Garantie gibt es jedoch nicht. In meinen Augen ist es aber durchaus einen Versuch wert, wenn wir das “I-Tüpfelchen” zu begleitenden Maßnahmen suchen. Denn letztlich ist es ungiftig und hat keinerlei Nebenwirkungen – selbst dann, wenn es keine Wirkung zeigt. Die Handhabung ist extrem einfach und sicher. Vor allem ist das Produkt extra auf Katzen ausgelegt, kein “wirkt für alles oder gar nichts“.

Ich persönlich habe mich entschieden den FeliWay Classic Verdampfer auch in Zukunft hier wieder einzusetzen, falls erneut Bedarf besteht.

Quellen und weitere Infos

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