Clickern mit Katzen: Trick Nasentarget

Zu Beginn des Clickertrainings sollte man sich mit möglichst einfachen Tricks beschäftigen. So ist gewährleistet, dass schnelle Erfolgserlebnisse den Spaß und die Motivation für Katze und Trainer erhalten. Einer dieser einfachen Einstiegsübungen ist das Nasentarget. Bei dieser Übung geht es darum, dass die Katze auf Kommando ein bestimmtes Target (englisch für "Ziel") mit der Nase berührt.

Wie man der Katze dies beibringt, wie man den Trick aufbauen kann und wie man ein entsprechendes Codewort/Handzeichen einführt, soll hier beschrieben werden.

Welches Target eignet sich?

Als Target für diesen Trick eignen sich viele verschiedene Gegenstände: Targetsticks (wie auf dem Bild oben zu sehen), Kugelschreiber, Stifte, selbstgebastelte Targets usw. Natürlich wäre es auch möglich, den eigenen Zeigefinger zu nehmen, jedoch rate ich davon ab, denn es wird schwer werden, der Katze zu "erklären", dass das Berühren des Fingers nur in Trainingszeiten Erfolg bringt. Berührt sie den Finger außerhalb der Trainingszeit und wird nicht belohnt, könnte das – besonders zu Beginn des Trainings – Unverständnis und Frust bei der Katze auslösen.

Um einen Targetstick selbst zu basteln reicht ein Holzstäbchen, optional könnte eine kleine, farbige Styroporkugel an einem Ende angebracht werden. Das farbige Anmalen eines Endes des Stäbchens reicht oft aber auch vollkommen. Auch die Stange einer ausgedienten (weil auseinander gerupften) Spielangel eignet sich hervorragend als Targetstick.

Wie bringe ich meiner Katze den Trick bei?

Die meisten Katzen sich von sich aus neugierig genug, um den Target mit der Nase zu beschnüffeln und zu berühren. Tut die eigene Katze das, kann man die Berührung entsprechend belohnen und das Verhalten bestärken. Nach einer Weile kann man dazu übergehen, nur noch die Berührungen zu clickern, die wirklich gezielt an die Targetspitze gehen. Zusätzlich könnte man im späteren Verlauf auch die Länge der Berührungen ausdehnen und nur längere Berührungen belohnen.

Man sollte immer mal wieder die Richtungen ändern, in die der Target zeigt und möglichst viel Abwechslung ins Training bringen: andere Räume, andere Körperhaltung von Trainer und Katze usw.

Was, wenn meine Katze nicht von sich aus das Target berührt?

Nicht alle Katzen wissen zu Beginn des Trainings, um was es geht, nicht Alle berühren den Target sofort oder überhaupt von allein mit der Nase. Für jene Katze ist das sogenannte "shaping", also das "Formen" des Tricks nötig:
Zuerst wird jeder kleine Blick Richtung Target belohnt. Danach wird die Katze sich mit langsamen Schritten nähern, denn sie weiss nun, dass der Target mit etwas Positivem verbunden ist. Diese ersten Schritte werden auch belohnt.

Ist die Katze nun in der Nähe des Target werden weiterhin Blicke und Bewegungen Richtung Target belohnt, bis sie zuletzt den Target mit der Nase berührt.

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Wie und wann kann ich ein Handzeichen/Codewort/Befehl für den Trick einführen?

Beherrscht die Katze das Berühren des Targets mit der Nase zuverlässig (9 von 10 Versuchen sollten erfolgreich sein), kann man dazu übergehen, ein Codewort oder Handzeichen einzuführen. Dieses Wort oder die Bewegung sollte einfach, kurz und für die Katze gut unterscheidbar sein. Es wird bei der Einführung in dem Moment gesagt/gezeigt, wenn die Katze das Target mit der Nase berührt. Auch die Kombination Codewort/Berührung sollte von der Katze zuverlässig beherrscht werden. Erst dann macht es Sinn, das Codewort vor dem Trick zu geben, um das gewünschte Verhalten auszulösen, sonst verwirrt es die Katze.

Wie kann ich den Trick später ausbauen?

Bei allen Tricks, bei denen die Katze etwas mit der Nase berühren soll (Karten, Utensilien für andere Tricks, Körperteile) ist das Nasentarget als Einstieg hilfreich. So kann man der Katze sehr viel später beispielsweise das Unterscheiden und Berühren von verschiedenen Gegenständen beibringen oder das Berühren von Lichtschalter oder Klingelknöpfen (an der Katzenklappe zum Beispiel).

Auch das Folgen des Target kann bei späteren Übungen wie Slalom oder Überspringen von Hürden nützlich sein.

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