10 Jahre katzen-fieber.de – Entwicklungsschritte bis zum heutigen Entschluss: Ich werde Beraterin!

Auf den Tag genau vor zehn Jahren ging der erste Blogartikel hier online. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Seitdem haben sich viele Veränderungen ergeben – sowohl in der Ausrichtung meines Herzensprojekts “katzen-fieber.de” als auch in meinem Kopf. Ich habe nicht nur Katzenwissen gesammelt, sondern auch viel über andere Menschen und mich selbst gelernt. Manche Erfahrungen davon waren weniger angenehm, dafür umso wichtiger. Heute möchte ich nicht nur ein wenig feiern, sondern auch eine weitere große Veränderung ankündigen. Eine, die ich viel zu lange vor mir hergeschoben habe.

Vom Langeweile-Vertreiben zum Informations- und Aufklärungs-Projekt

Anfangs ist katzen-fieber.de gestartet, um eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für mich zu haben. Ich wollte meinem neugierigen Hirn neue Herausforderungen und neues Wissen zumuten. Dass ich in dieser Zeit gemerkt habe, dass meine eigene Katzenhaltung extrem verbesserungswürdig ist, trug ebenfalls einen Teil dazu bei.

Außerdem gab es zu diesem Zeitpunkt Katzenhalter*innen in meinem Bekanntenkreis, denen die eine oder andere Info zur artgerechten Katzenhaltung ebenfalls gut getan hätte. Mit unaufdringlich zugesandten Links hoffte ich, auf diplomatischem Weg Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen zu können – Spoiler: das hat nur teilweise funktioniert 😉 .

Zuerst Zufallseffekt, bald dann echte “Aufklärungs-Arbeit”

Es schien aber woanders funktioniert zu haben, denn bereits im ersten Jahr zeigte sich, dass das Interesse an meinen Inhalten wächst. Da lasen jetzt mehr Leute mit, als ich erwartet hatte. Das brachte natürlich auch eine gewisse Verantwortung mit sich. Schließlich war mir damals schon klar: Mein Geschriebenes muss Hand und Fuß haben, sonst finden die Leser*innen hier nur den gleichen abgeschriebenen Mist wie anderswo.

Da wurde mir klar, dass ich “anders” sein möchte. Anders als so viele andere “Informationsportale”, die es leider auch heute noch zuhauf gibt. Keine inhaltslosen, emotionsgeladenen Beiträge, keine Vorurteile und kein Reproduzieren von Falschwissen. Also auch: kein Abschreiben irgendwo, sondern selbst nach seriösen Quellen forschen, diese selbst lesen und auch mal weit verbreiteten Unsinn richtig stellen.

Quellenrecherche & Aufklären lernen: ein schmerzhafter Weg

Und genau das stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Einerseits weil ich damals beim Informieren zur Quellenrecherche quasi bei Null anfangen musste. Und klar, ging ich dabei auch dem einen oder anderen B*llshit auf den Leim.

Die andere Sache, die die Quellenrecherche und das Aufklären auch heute noch schwer machen, sind gewisse Menschen mit Scheuklappen: sie wollen gar nicht wissen, dass ihr Wissensstand vielleicht nicht ganz korrekt ist. Sie “schießen” lieber auf die Überbringerin unbequemer Nachrichten, statt sich selbst zu hinterfragen. Auch das war mir neu: schließlich ging ich bis dahin davon aus, dass doch Jede*r froh darüber sein müsste, zu wissen wie die Lebensqualität der eigenen Haustiere verbessert werden kann.

Weit gefehlt! Stattdessen bin ich sehr oft Diejenige, die defensive Aggression erntet, weil sie “schlechte Nachrichten” überbringt. Erfahrungsgemäß schrecken diese Menschen auch nicht vor persönlichen Beleidigungen und handfesten Verleumdungen zurück. Und das ist bis heute so geblieben. In den letzten zwei Jahren scheint es gar noch deutlich mehr geworden zu sein.

Dickes Fell, Diplomatie und emotionaler Abstand waren wichtige Lernschritte

Damit umzugehen ist nicht immer leicht. Vor allem ist es ein Lernprozess, der ordentlich schmerzt. Klingt traurig, aber so ist es nun einmal: Ich bin es mittlerweile gewohnt, dass uneinsichtige Menschen mich verantwortlich machen für ihre negativen Gefühle und Probleme.

Ich versuche diese unschönen Erlebnisse heute nicht mehr so sehr an mich heranzulassen. Aber eben auch andererseits deutlich diplomatischer auf andere Menschen zuzugehen. Früher habe ich ebenfalls deutlich emotionaler “argumentiert” und habe auch die eine oder andere Grenze im Umgang mit Menschen überschritten. Ganz ehrlich: das ist mir heute höchst peinlich!

Ich lese heute solche Antworten von anderen Menschen und mir wird es bitterkalt, wenn ich daran denke, dass auch ich mal so war. Heute kann ich mich nur aufrichtig dafür entschuldigen. Denn ich weiß heute nicht nur, dass Aufklärung mit der “Holzhammer-Methode” nichts bringt, sie ist auch menschlich oft widerlich.

Klicks und Werbeeinnahmen waren nie mein Hauptfokus

Doch nicht nur im Hinblick auf Falschwissen und menschlichen Umgang musste und muss ich mich immer wieder positionieren. Mit steigender Bekanntheit und immer häufigeren Kooperationsangeboten kam auch eine andere Frage auf: Will ich hier auch Geld verdienen – und falls ja, unter welchem Umständen?. Die Zwickmühle: häufig zahlen diejenigen Unternehmen einigermaßen angemessen, die ich privat weiträumig meide.

Also: Geld verdienen oder eigene Prioritäten behalten? Meiner Erfahrung nach ist es nämlich in meiner “Katzenblog-Nische” extrem schwierig, beides unter einen Hut zu bringen.

Die Entscheidung, lieber meine Prioritäten beizubehalten fiel ehrlich gesagt nicht schwer. Ich könnte heute locker und gut von Werbeeinnahmen leben, aber ich wollte es nie. Und ich habe diese Entscheidung nie bereut – auch wenn ich manchmal scherzhaft sage, dass mich meine verdammte Ehrlichkeit die Villa auf Maui gekostet hat 😀 Das kann man dumm finden, aber ich lebe damit sehr gut und es war der einzig richtige Weg für mich.

Mit viel Vertrauen und Bekanntheit verändern sich auch die Erwartungen

Und wie es scheint, lebe nicht nur ich gut damit – auch die Meisten von euch können meinem Kurs etwas abgewinnen. Denn auch wenn unschöne Begegnungen mit ignoranten Menschen alltäglich sind, überwiegen die positiven Rückmeldungen bei Weitem. Ich glaube, sonst hätte ich auch keine zehn Jahre durchgehalten.

Dieses große Vertrauen bringt aber noch etwas mit sich, an das ich vor einigen Jahren bei Weitem noch nicht gedacht habe – und ich habe es ehrlich gesagt auch lange ganz bewusst weggeschoben. Immer und immer wieder erhalte ich verzweifelte Hilferufe von euch. Ob es Verhaltens- oder Gesundheitsprobleme sind: ihr wollt gerne einen individuellen Rat von mir. In vielen Fällen – z. B. Krankheiten – kann ich die leider ganz klar nicht geben. Schließlich bin ich keine Tierärztin.

Jedoch gibt es da noch die Fälle, in denen ich helfen könnte – nicht nur von gesetzlichen oder moralischen Standpunkten aus, sondern auch, weil ich das Wissen dazu längst habe.

Verzweifelte Bitten haben zum Umdenken geführt

Aber ich wollte nie individuell beraten. Stattdessen habe ich hilfesuchende Personen an diejenigen Menschen weitergeleitet, die in meinen Augen die Kompetenz dafür haben. Doch in den letzten Jahren sagen mir immer mehr Leser*innen sehr deutlich, dass sie bewusst nicht woanders hin möchten.

Das hat mich nachdenklich gemacht. Und so habe ich angefangen, mich selbst und meine Gründe für meine Ablehnung gegen individuelle Beratungen ehrlich zu hinterfragen. Was dabei herauskam, hatte – um es kurz zu machen – nichts mit rationalen Gründen zu tun. Und damit fiel auch meine Rechtfertigung vor mir selbst weg. Wie es der Zufall so will, stand ich zu diesem Zeitpunkt bereits mitten in meinen “Ausbildungen” zur Verhaltensberatung und Ernährung der Katze.

Diese hatte ich aber ursprünglich nur in der Hoffnung angefangen, viel Neues lernen zu können. Die Idee, das tatsächlich mal anzubieten lag noch gar nicht auf dem Tisch. Denn ich wollte nur meinen Wissenshorizont erweitern und euch über fundiertere Blogartikel an diesem Wissen teilhaben lassen. Also so wie in den letzten neun Jahren und den zahlreichen Weiterbildungen zuvor auch.

Nach zehn Jahren endlich bereit für individuelle Beratungen

Zwei besonders erschütternde Hilferufe an mich haben meine Gedanken dann endgültig beschleunigt. Das Wissen ist da, eure Nachfrage auch und es war schon immer mein Herzensthema, Katzenhalter*innen in ihren verschiedensten Fragesituationen beizustehen. Jetzt liegen auch meine Abschlussprüfungen zu den “Ausbildungen” in Ernährung und Verhaltensberatung der Katze hinter mir. Und meine Entscheidung zukünftig doch Beratungsdienstleistungen anzubieten, fühlt sich “richtig” an. Manchmal brauchts eben ein bisschen länger 😉

Heute denke ich, dass meine beiden richtigen Berufsausbildungen und meine verschiedenen Jobs mit Kundenkontakt, aber auch mein zehn Jahre langes “Herumprobieren” mit meinem Herzensprojekt gute Vorbereitungen für diesen Schritt waren. Ich musste eben nur für mich den richtigen Zeitpunkt finden, diesen auch umzusetzen.

In den kommenden Monaten wird es dann so weit sein: Haltungsberatung, Fütterungsberatung und Verhaltensberatung für Katzen werden dann ebenfalls Teil des katzen-fieber.de-Projekts. Alles Wichtige ist bereits erledigt, jetzt fehlt nur noch der Feinschliff, bevor ihr ganz offiziell Beratungen bei mir buchen könnt. Selbstverständlich halte ich euch auf dem Laufenden.

Danke an Alle, die mit mehr oder weniger subtilen A*schtritten dazu verholfen haben, dass ich über meinen Schatten springe! 😀

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4 Kommentare

  1. Liebe Miriam,
    wow, toll, dass Dich Dein Blog und die daraus gesammelten Erfahrungen jetzt zu diesem Schristt geführt haben. Denn gerade jetzt, wo die teils unbedacht angeschafften Kätzchen unter Corona im Homeoffice wohl immer mehr Probleme machen bzw. schon im Tierheim sitzen oder gar schon ausgesetzt sind, ist Dein Rat sicherlich noch gefragter als früher …

    Auch wenn ich jetzt mal wieder eine extrem lange Pause eingelegt habe, der Blog ‘Maus, Allegra & andere Katzen’ noch immer fast ‘geheim’ ist und ich dort schon lange nicht mehr gepostet habe, so bin ich inzwischen doch mal wieder fest entschlossen ihn zu überarbeiten (wegen DSGVO und dem Werbeproblem mit einigen Links auf der Sidebar). Ich habe immer wieder gern Deine hilfreichen Tipps bei uns verlinkt, denn Dein sich immer mehr entwickelnder Erfahrungsschatz hat uns nicht nur bei Maus & Allegra geholfen, sondern auch bei unseren inzwischen 5 Jahre alten grauen Katzenmädchen. Und so mancher Artikel hat uns zumindest zum diskutieren gebracht, ob unsrer Weg für unsere Katzen und uns der bessere ist, oder ob wir einige Deiner Empfehlungen lieber übernehmen sollten.

    Ich wünsche Dir bei derAusführung Deines Entschlusses Durchhaltevermögen und ganz viel Spaß! … Übrigens wollten wir 2016 mit einem Katzenprojekt starten, wo wir Dich schon damals als Beraterin einladen wollten 😉

    LG Silke

  2. Hallo Miriam, ich habe deinen tollen Blog gerade erst entdeckt und bin schon ganz begeistert. Meine geliebten Katzen sind jetzt 10 Jahre alt, wir lassen 2x im Jahr ein geriatrisches Blutbild machen. Mit Futter bin ich aber nach wie vor unsicher, obwohl ich immer „gut“ gefüttert habe (kein Trofu, immer grüne Sorten der Futterampel).
    Ich hoffe natürlich, dass die Werte in Ordnung sein werden im Herbst (Erhöhung SDMA Marker beim Kater haben wir mit Phosphatbinder und gutem Ca:Ph Verhältnis in den Griff bekommen, an dem letztens leicht erhöhten Schilddrüsenwert der Katze arbeite ich..) aber ich denke, wir werden uns demnächst von Dir beraten lassen. Viele Grüße

  3. Liebe Miriam,
    du bist immer wieder unglaublich!
    Solch eine Selbstreflektion erlebe ich höchst selten. Ich bemühe mich auch immer darum, aber so glasklar gelingt mir das eher nicht. Dass es Menschen wie dich gibt, ist für mich sehr tröstlich, denn manchmal könnte man an der Spezies Mensch auch verzweifeln.
    Ich freue mich schon auf dein Beratungsangebot. Der Schritt dahin war doch nur folgerichtig und – meiner Meinung nach – längst überfällig 🙂
    Eine produktive Zeit wünsche ich dir und sei herzlich umarmt von
    Ursel

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