5 Gründe, warum es bei uns keine festen Zeiten gibt

Katzen sind Gewohnheitstiere. Sie brauchen Rituale und Tagesstruktur. Auch Freigänger und Streuer haben so ihre Gewohnheiten, denen sie möglichst täglich nachgehen. Diese Struktur brauchen auch Wohnungskatzen. Warum ich dabei jedoch nicht die uhr im Blick behalte, möchte ich euch in diesem Beitrag erzählen.

Feste Rituale sind wichtig – feste Uhrzeiten nicht unbedingt

Es muss nicht wichtig sein, zu welcher Uhrzeit etwas geschieht, sondern in welchem Kontext. Wenn man jeden Tag eine Weile nach dem Aufstehen füttert/bürstet/kuschelt/clickert, "bürgert" sich das auch so ein. Egal, ob Werktags um 5Uhr oder am Wochenende um 9Uhr. So bringt mir auch Unvorhergesehenes weniger Chaos in den Alltag.

Bedürfnisse lassen sich nicht mit der Stoppuhr messen

Die Katze braucht, was sie braucht – und zwar genau dann, wann und wie lange sie es braucht. Ich kann als Halter keine festen Rahmen um Bedürfnisse pressen – weder macht das Sinn, noch macht das irgendwen glücklich. Dass manchmal eben keine Zeit ist, um zu spielen/kuscheln/clickern, verstehen hier alle Drei. Sie wissen aber auch, dass das dann nachgeholt wird, wenn Zeit da ist. Und dass ich dann die Initiative ergreife und sie nicht ewig nerven oder komplett verzichten müssen. Ebenso nerve ich sie aber auch nicht, wenn sie heute das Spielen/Kuscheln/Clickern auslassen wollen.

Drei Katzen = drei unterschiedliche Charaktere

Jede Katze hat hier ihren eigenen kleinen Dickkopf, ihre eigenen – teilweise unterschiedlichen – Bedürfnisse. Ich möchte, dass Jeder jederzeit das bekommen kann, wonach ihm der Sinn steht. Etwas zu verweigern, weil grad "nicht der Termin dazu" ist, möchte ich nicht. Wenn ich zeitlich alle Drei beim Spiel oder kuscheln "unter einen Hut" bekomme, ist das toll – oft ist das jedoch nicht der Fall. Dann muss ich eben zwei- oder dreimal am Tag kurz spielen: bringt mich auch nicht um 😉

Katzenhaltung ist für mich keine Pflicht, sondern Spaß

Wenn der Tagesplan für eine Woche – oder gar länger – im Voraus feststeht, fühle ich persönlich mich eingeengt. Ich möchte spontan sein und mit Spaß und Motivation an Alles herangehen, was ich tue. Wenn ich mich zu etwas gezwungen fühle, weil es grad "eben so festgelegt" ist, bin ich oft nur semi-begeistert. Sowas trifft im Alltag bei wichtigen Dingen oft genug zu, da muss ich mein "Hobby Katze" nicht auch noch in feste Termine einteilen – sondern entscheide gemeinsam mit den Katzen, worauf wir grad Bock haben. Macht Allen mehr Spaß 😉

Mit Spontanität habe ich mir entspannte, glückliche Katzen "erzogen"

Dadurch, dass es bei uns keine festen Zeiten, sondern nur grobe und "bedürfnisorientierte" Rituale gibt, hat sich bei uns eine gewisse Grund-Entspanntheit eingeschlichen. Ich kann am Wochenende ausschlafen, ohne, dass ich von "Jetzt ist aber Zeit fürs Fresschen!"-Rufen geweckt werde. Auch die Katzen ziehen Vorteile daraus, denn sie wissen, dass sie bekommen, was sie brauchen – wann sie es brauchen, wie lange sie es brauchen. Es muss Keiner schonmal vorsorglich nerven, Essbares klauen oder übermäßig quengeln. So sind nicht nur sie zufriedener, sondern ich hab auch mehr Ruhe 😀

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21 Kommentare

  1. Hallo Miriam,
    ich hab eine Weile gebraucht, bis ich Deinen Artikel gelesen habe, hatte ihn aber ständig im Hinterkopf. Ich finde ihn sehr gut und mache das, speziell mit der Fütterung, genauso. Leider hab ich das Problem, dass nachts auch Futter gefordert wird. Ich weiß nicht so recht, wie ich dieses Problem lösen kann, es ist schon nervig, wenn Katze alle Stunde futtern will…. stehen lassen ist nicht so der Hit, weil dann eine alles frisst…
    Wie machst Du das? Danke für eine Antwort
    Kätzliche Grüße
    Christel

    • Die Frage ist zwar schon 2 Jahre alt aber vielleicht hilft die Antwort trotzdem: wenn mich meine Katze, Freigänger, nachts wachbettelt, setze ich ihn ohne Futter vor die Tür. Er ist zwar beleidigt, kommt aber wg des Hungers wieder wenn ich wach bin. Und der Lerneffekt ist enorm! 🙂

  2. Hallo Miriam,

    dass du keine festen Zeiten hast, sondern spontan handeln kannst, hängt aber damit zusammen, dass du Wohnungskatzen hast. Bei Freigängern ist es doch ein bisschen was anderes, finde ich. Feste Zeiten für das Futter, etc. erleichtern einem ein wenig das Leben und schonen die Nerven. Und auch bei Medikamenten müssen oftmals feste Zeiten eingehalten werden. Grundsätzlich stimme ich aber mit dir überein, dass es wichtiger ist, sich an den Bedürfnissen seines Tieres zu orientieren, als an feste Zeiten.
    Beste Grüße

    • Huhu Nala!
      Ich würde sagen, feste Zeiten – zumindest zum Fressen – erleichtern Freigängerhaltern auch das pünktliche nach-Hause-kommen 😉 Ich bin nicht generell gegen feste Zeiten und natürlich müssen sie auch bei manchen Dingen zwingend sein – du spricht die Medigabe an – aber ich glaube, viele Halter machen zu viel Brimborium in Situationen, das gar nicht sein müsste. Da würde ein wenig Lockerheit auch Unsicherheit und Ängste nehmen.

      • Da stimme ich definitiv mit dir überein 🙂 Wie du schon sagtest: Katzen sollten ein Hobby und keine Verpflichtung sein. Das sollte man sich immer wieder vor Augen halten.

    • Ich habe ca 6-7 Katzen: Freigänger und gleichzeitig Hauskatzen. D.h. wenn sie Lust haben, schlafen sie den ganzen Tag in der Wohnung oder beobachten mich, ob ich Futter o.Ä. serviere. Der Napf wird einmal gut mit gutem Trockenfutter gefüllt, das reicht über den Tag und die Nacht. Die Katzen haben sich daran gewöhnt, dass ich ausschlafen möchte und erscheinen erst, wenn sie bemerken, dass ich aufgestanden bin. Das spricht sich schnell rum, und die Katzen draussen kommen auch umgehend dazu .(Manchmal bringen sie bedürftige Freunde mit). Am Wochenende gibt es rohe Hühner-Leber und Herzen aus der Hand. Später vermischt mit gekochter Leber und Brühe . Natürlich ist auch das Blut mitgekocht, das noch an den Innereien haftete. Mache ich das richtig?

      • Huhu Ellen!
        "Richtig" ist so eine Sache… Trockenfutter braucht generell keine Katze – es ist auch sehr ungesund. Leber und Herzen – roh oder gekocht – mit Brühe zusammen ist jetzt nicht unbedingt die "beste" Mahlzeit. Als Lecker zwischendurch wirds wohl gehen.

  3. Hallo Miriam

    Das einzige wo es bei uns feste Zeiten gibt ist beim Füttern, das liegt aber eher daran das ich den ganzen Tag arbeiten bin, nachmittags und abends schiebe ich die Zeiten auch mal um mir quasi etwas Freiraum zu schaffen und um es meinen Katzennannys etwas leichter zu machen.
    Ansonsten halte ich es auch eher alles spontan. Allerdings fordern meine beiden es schon ein was sie Grad wollen, aber dann müssen sie auch schon mal warten.
    Glg Maike

  4. Stimmt, so lief das mit Maus & Allegra auch über 15 Jahre super. Und gerade mit zunehmendem Alter machte das Sinn. Schade, dass das Zusammenspiel nun vorbei ist. Aber ich würde es jederzeit wieder so machen. Denn die gebratenen Mäuse fliegen einer Katze ja auch nicht immer zur selben Tageszeit ins Mäulchen 😉
    VG Silke

      • Hallo Miriam,
        warum Gänsehaut? Es waren wundervolle Jahre, und wenn sie jetzt nicht so fehlen würde, dann wäre die Beziehung zu ihr weniger intensiv gewesen. Und glücklicherweise haben wir den letzten Tag mit ihr gemeinsam verbringen können. Mehr kann man sich für den Abschied doch eigentlich nicht wünschen – auch wenn es wohl fast immer zu früh ist.

        Bei Dir war dann ja auch so einiges los. Hoffentlich kannst Du jetzt wenigstens bei Janis aufatmen, wenn Ostern bei Euch auch nicht unter einem so glücklichen Stern steht …
        Liebe Grüße
        Silke

      • Gänsehaut, weil ich alles verpasst habe und dann sowas lesen muss… Ist halt eine doofe "Überraschung", von der man nicht gern liest. Und doch lese ich aus deinen Worten sowas wie Dankbarkeit und Getröstet-sein heraus. Das finde ich schön! Behaltet sie so im Herzen und knutscht sie in Gedanken einmal von mir 😉

      • Es ist eine Mischung – einerseits Dankbarkeit für über 15 wundervolle Jahre und sogar so etwas wie Freude, dass das Ende – wenn es dann schon sein muss, auch noch in der letzten Woche erstaunlich harmonisch verlief. Aber andererseits ist die Lücke, die sie hinterlässt doch viel größer als ich erwartet habe. Gerade weil jede Handlung eben nicht die eines ‘Dosenöffners’ war, der eine Verpflichtung eingegangen ist, sondern einfach fast immer gern geschehen ist. Fürs Geben gab es eben auch oft Zuneigung und auf kätzische Weise Dankbarkeit zurück. Diese oft zitierten Formulierungen ‘Katzen haben Personal’ trifft eben nur bei den Mensch-/Tierbeziehungen zu, die keinen oder kaum einen Draht zu ihrem flauschigen Mitbewohner gefunden haben …
        Und da auch das, was in den letzten Monaten und Wochen geschah noch wichtig ist, habe ich mir vorgenommen auch darüber noch so einiges nachzuposten. Nur muss ich mir zur Zeit leider eingestehen, dass es mir doch schwerer fällt, als ich es erwartet hatte.
        So, nun wünsche ich Dir aber eine erfolgreiche Krankenpflege, damit ihr bald wieder alle fröhlich zusammen spielen könnt!
        LG Silke

      • Huhu Silke!
        Ein harmonisches, ruhiges Ende ist bei all dem Schrecken und die Trauer um den Verlust wenigstens etwas, das tröstet. Ich kenne die Lücke ja leider auch zu Genüge, kann also ein wenig nachempfinden, wie es dir grad geht. Ich wünsche dir viel Kraft!

    • Nur ein kleines bisschen Trost:

      Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort beine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter.
      (Rilke)

      Habe meinen Aladin im Dezember verloren;
      bin immer noch sehr traurig

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