Ausschlussdiät – oder: Ziege für meine kleine Ziege

Da ich oft Fragen zu Futterunverträglichkeiten, Futtermittelallergien und Ausschlussdiäten gestellt bekomme, möchte ich euch heute von meinem Plan für Tiffys Ausschlussdiät berichten.

Kurz nach Tiffys erster Rohfleischmahlzeit habe ich bemerkt, dass sie sich mehr kratzt als sonst. Parasiten und Pilze sind es nicht, so viel steht fest. Ich bin mir sicher, dass es mit einer Unverträglichkeit oder Allergie zusammenhängt und habe mich deshalb entschlossen, eine Ausschlussdiät zu beginnen. Um herauszufinden, welches Fleisch oder welche Inhaltsstoffe der Rohfleisch-Mahlzeiten sie nicht verträgt, gibt es dann also bei uns in ein paar Tagen nur noch spezielles Fleisch für meine Madame. Eine Fleischsorte, die sich bisher noch nie bekommen hat, denn dabei ist das Risiko, dass sie auch dagegen empfindlich ist, geringer. Für uns bedeutet das: Ziegenfleisch.

Sie wird dann getrennt von den beiden Katern gefüttert und darf bis zum Abklingen des Juckreizes nichts anderes mehr bekommen: kein Leckerchen, keine Ballaststoffe, keine Supplemente und auch nicht mehr ihr geliebtes Hühner- oder Lammfleisch. Das wird eine harte Zeit für uns alle, denn Tiffy wird gern einmal übellaunig 😉 Wie lange diese erste Phase der Ausschlussdiät durchgeführt werden muss, hängt davon ab, wann sie aufhört sich zu kratzen. Normalerweise geht man von einer Spanne zwischen 4 und 6 Wochen, teilweise aber auch bis zu 16 Wochen aus. Danach werde ich anfangen, einzelne Supplemente beizumischen, um zu schauen, ob sie vielleicht darauf reagiert. Und ich werde ein Tagebuch führen, indem ich genau notiere, was ich wann füttere und welche Symptome Tiffy dann zeigt. Danach werden dann andere Fleischsorten ausprobiert. Wie lange es insgesamt dauert, herauszufinden, was sie verträgt und was nicht, kann man leider noch nicht vorhersagen – ich rechne ungefähr mit einem halben Jahr, vielleicht auch länger.

Oft werden in dem Zusammenhang Allergietests angesprochen, die das Blut der Katze auf verschiedene Allergieauslöser testen. Leider ist dieser Bluttest jedoch nicht vollkommen zuverlässig, sodass nur eine langwierige Ausschlussdiät hier wirklich was bringt. Bei der reinen Fütterung von Fleisch ist natürlich das Risiko von Mangelerscheinungen nicht ganz wegzudiskutieren, jedoch sollte diese kurze Zeitspanne keine erheblichen Folgeschäden mit sich bringen. Zudem werde ich versuchen, die Ziegenfleisch-Mahlzeiten durch Ziegen-Innereien derart "aufzupeppen", dass sie nicht mehr ganz so unausgewogen sind: Barf nach Frankenprey eben 😉

Von sortenreinem Fertigfutter für Ausschlussdiäten halte ich persönlich gar nichts, denn leider weiss man auch in diesen Sorten nicht ganz genau, was enthalten ist. Nicht nur auf Fleisch, Innereien oder pflanzliche Beimischungen können Katzen allergisch sein, sondern auch auf Konservierungsstoffe, Farbstoffe und dergleichen. Da der Großteil dieser Zusätze nicht deklariert werden muss, ist es eher ein Ratespiel und Glückstreffer, wenn man mit Fertigfutter einen allergieauslösenden Stoff finden will. Ich will sowieso weg vom Fertigfutter und möchte Tiffy nicht noch mehr Unannehmlichkeiten bereiten, als es sein muss. Deswegen kommt für uns nur eine Ausschlussdiät mit reinem Fleisch in Frage.

Also werde ich in den nächsten Tagen losziehen und Ziegenfleisch besorgen. Ich hoffe, dass Tiffy es mag und frisst, sonst muss ich nach einer anderen Fleischsorte suchen, die für uns passt. Ich werde euch auf dem Laufenden halten und hoffe, ihr drückt uns die Daumen, dass wir bald endlich Ruhe vor dem Gekratze haben 😉 Tiffy kratzt zwar nicht derart stark, dass sie wunde Stellen, Rötungen oder kahle Stellen hätte, aber bevor es so weit kommt, möchte ich bereits den Auslöser gefunden haben.

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5 Kommentare

  1. Mein Snorre hätte auch beinahe eine Ausschlussdiät machen müssen und mir graute bereits davor, weil er ein sehr mäkliger Fresser ist. Zum Glück half Kommissar Zufall und es stellte sich heraus, dass er ausschließlich auf Trockenfutter reagiert – und das sehr heftig. Wenn er morgens Trockenfutter in die Pfoten bekommen hatte, hatte sich bereits abends eine dick verkrustete Wunde in seinem Gesicht gebildet, die er dann so lange aufkratzte, bis Kruste, Fell und Fleisch ab waren. Einen unfähigen Tierarzt, viel eigene Recherche, zwei Behandlungen mit Langzeitantibiotikum und der besagte Zufall waren nötig, um sich recht sicher sein zu können, dass er auf Futtermilben reagiert.

    Ich hätte mit ihm auch eine Ausschlussdiät durchgezogen, keine Frage. Aber ich bin doch froh, dass es im Moment nicht danach aussieht, dass wir noch eine bräuchten. Ich drücke dir die Daumen, dass bei Tiffy (Ich muss immer grinsen, denn mein Wellensittich aus Kindertagen hieß Tiffy…) schnell der Grund für die Probleme gefunden werden kann.

    Lieben Gruß
    Steffi

    • Danke Steffi!
      Da hattet ihr ja echt Glück, dass dieser Zufall dir so viel Arbeit und Zeit erspart hat! Bei uns ist es zum Glück nicht ganz so schlimm mit den Symptomen, aber ich möchte halt anfangen, bevor es ganz schlimm wird. Ich hoffe auch, dass das Ganze schnell überstanden ist 😉

      Liebe Grüße
      Miriam

  2. Das ist ja mal eine Aufgabe! Da drücke ich ganz fest die Daumen, dass Tiffy Ziegenfleisch (kannst ja mal schreiben, wo Du das her bekommst) mag 😉
    Viel Erfolg und schöne Grüße
    Elke

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