Für Katzen, die hoch hinaus wollen – der Catwalk

Jede Katze sucht sich gern Plätze, von denen aus sie das Treiben im Haus oder draußen ungestört beobachten kann. Diese Plätze werden dann bevorzugt genutzt, wenn sie zusätzlich auch noch erhöht liegen – das gibt Sicherheit und schützt vor allzu aufdringlichen Mitbewohnern. Von dort oben hat Katz alles im Blick, ohne selbst schnell entdeckt zu werden.

Draußen dienen Bäume, Dächer von Garagen und Schuppen als Rückzugs- und Aussichtsplatz. In der Wohnung sind es Schränke und Regale. Wer seiner Katze auch in der Höhe noch etwas Ansprechendes bieten möchte, kann ihr einen Catwalk bauen. So wird der Platz in der Wohnung auch in die Höhe noch sinnvoll genutzt. Viele Katzen lieben solche Laufstege und nutzen sie gern.

Was kann alles als Catwalk genutzt werden?

Der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: ob einfache Regale, Schränke oder eigens für die Katze umgebaute Möbelstücke können genutzt werden. Mancher Halter bietet den eigenen Katzen gar regelrechte Verbindungswege von Raum zu Raum oder bringt Plattformen an der Decke an. Es gibt auch im Internet zahlreiche Beispiele zu bewundern: Wer einmal die Suchmaschine "Google" bemüht findet eine schier unendliche Anzahl an Beispielen.

Doch nicht Jeder möchte oder kann viel Geld ausgeben bzw. seine ganze Wohnung gleich zur "Katzenburg" umbauen. Oft reichen ein paar Kissen auf einem hohen Schrank und ein paar einfache – leer geräumte – Regale als Auf- und Abstieg. Gerade kleinere Wohnungen können mit solchen Extras für die Katze prima vergrößert werden.

Worauf muss ich beim Anbringen von Regalen für die Katz achten?

Nicht jeder Katzenhalter hat das Heimwerken im Blut oder gar schon einmal eine Bohrmaschine in der Hand gehabt. Von uns gibt es ein paar Tipps, wie ihr Regale an die Wand bekommt, ohne, dass diese beim ersten beherzten Sprung der Katze mitsamt Putz aus der Wand bröckeln:

Die Wandbeschaffenheit schränkt Möglichkeiten ein

Regale als Laufsteg für Katzen
Versetzt angebrachte Regale als Laufsteg für Katzen

Je nach Wandbeschaffenheit solltet ihr Dübel, Schrauben und Regal auswählen – besteht eure Wand aus eher bröckeligem, sandigen Material, solltet ihr lieber Regale mit Winkeln oder Konsolen auswählen – bei Wänden aus festen Material könnten sich auch Regale ohne sichtbare Winkel eignen: so wie beispielsweise die beliebten Regale der IKEA "LACK"-Serie, wie im Bild oben zu sehen – ausgenommen die kleinste Ausführung mit 30cm: diese sollte mit Konsolen oder Winkeln angebracht werden, da ihre Tragkraft zu niedrig ist.

Bei Wänden aus Gipskarton/Rigips solltet ihr spezielle Hohlraum-Dübel verwenden, diese ziehen sich beim Eindrehen der Schraube sozusagen "hinter der Wand" zusammen und klemmen so fest.


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Die richtigen Dübel und Schrauben auswählen

Nutzt möglichst viele Dübel in einer großen Größe – 8mm oder 10mm – mit entsprechenden, langen Schrauben. Auch, wenn das Regal an sich mit weniger Schrauben hält: selbst die zierlichste Katze entwickelt beim Sprung auf das Regal ein weitaus größeres Gewicht! Lieber zwei Dübel mehr als eine abstürzende Katze.

Die Schrauben sollten zu der Dübelgröße passen und entsprechend lang sein. Habt ihr 10er Dübel, so nehmt auch 10er Schrauben. Die Länge der Schrauben rechnet ihr wie folgt aus: Länge des Dübels plus Dicke der Konsole/Regalbefestigung. Ist eure Konsole, durch die ihr die Schrauben zum Festdrehen stecken müsst beispielsweise 1,5cm breit und der Dübel 5cm lang, so sind 6,5cm lange Schrauben nötig. Nutzt ihr die Befestigung wie sie für die "LACK"-Regale benötigt wird (ein Metallrahmen, der im Regal verschwindet), so wählt Schrauben in der Länge des Dübels aus. Sind die Schrauben zu kurz, halten sie das Regal nicht zuverlässig; sind sie zu lang, können sie nicht richtig eingeschraubt werden und das Regal wackelt ebenfalls.

Löcher bohren

Wenn ihr die Löcher für die Bohrungen vorzeichnet, nutzt Malerkrepp, Zollstock/Maßband, Bleistift und Wasserwaage. Die Wasserwaage ist logischerweise dazu da, damit das Regal später auch gerade an der Wand hängt. Der Zollstock dient zum genauen Abmessen der Abstände der Löcher. Mit Malerkrepp und Bleistift zeichnet ihr die Löcher an: Klebt zunächst den Bereich, in dem die Löcher sitzen sollen, grob mit Malerkrepp ab und zeichnet darauf die Löcher an. Auch beim Bohren könnt ihr das Klebeband an der Wand lassen – so bröckelt und staubt es weniger. Zusätzlich werden die Löcher akkurater, da beim Bohren nicht gleich der ganze Putz aus dem Loch bröselt.

Wer zum ersten Mal eine Bohrmaschine in der Hand hält: achte darauf, dass der Bohrer richtig und fest ins Bohrfutter eingespannt ist. Sitzt er nicht richtig, so rotiert er beim Bohren übermäßig und euer Loch in der Wand wird größer als geplant. Solltet ihr die Löcher für die Dübel bohren, wählt einen Bohrer, der eine Größe kleiner ist als der Dübel und schlagt den Dübel mit dem Hammer ins Loch. Ist das Loch zu groß, sitzt der Dübel nicht fest genug und "verabschiedet" sich nach wenigen Sprüngen auf das Regal. Habt ihr euch beispielsweise für 10er Dübel entscheiden, so bohrt das Loch mit einem 8er Bohrer.

Tipp

Ist das Loch doch einmal zu groß geworden, gibt es spezielle Pasten im Handel zu kaufen, mit denen man das Loch rund um den Dübel zuspachteln kann und dabei den Dübel "festsetzt". Auch einfacher Gips eignet sich dazu.

Welche Sicherheitsmaßnahmen sollte ich treffen?

Aufsteigshilfe auf den Schrank
Regal als Aufsteigshilfe auf den Schrank

Auch, wenn Katzen geübte Kletterer und Springer sind: beim allzu groben und schnellen Spiel kann immer mal etwas passieren. So ist es wichtig, auf die "Katzenregale" keine zerbrechlichen Dekoartikel zu stellen. Wer nicht damit leben kann, dass die Deko auch einmal – absichtlich oder unabsichtlich – das Fliegen lernt, sollte am besten gar keine Deko auf die Regale stellen. Gleiches gilt für Pflanzen. Wenn man der Katze Extra-Regale zur Verfügung stellt, muss man manchmal auch damit leben, dass sie nur für die Katze genutzt werden "dürfen".

Beim Dekorieren der Schränke und Regale mit Decken, Kissen und Bettchen ist darauf zu achten, dass diese gut befestigt sind: manch eine Katze, die mit vollem "Karacho" in oder über die flauschigen Deckchen läuft, kann darauf nicht bremsen und fällt mitsamt Decke vom Schrank!

Sollen keine Decken oder Kissen aufgelegt werden, so ist dennoch eine Sicherung der – meist glatten – Möbeloberflächen nötig: wer spurtet und spielt, findet auf dem rutschigen Material keinen Halt und kann nicht abbremsen.

Das Aufkleben oder Antackern von einfachen Teppichresten auf die Regale oder Schränke schafft hier Sicherheit (siehe Bild).

Wichtig!

Ja, Katzen fallen und Nein – sie fallen nicht immer auf die Pfoten! Auch (und gerade) bei geringen Fallhöhen wie von einem Schrank oder Regal zieht sich die Katze mitunter ernsthafte Verletzungen zu! Sicherungen sind also wichtig! Eine Katze muss nicht "dumm" oder "unvorsichtig" sein, um zu stolpern oder abzurutschen. Auch die Tatsache, dass bisher "noch nie etwas passiert ist", ist keine Garantie, dass es in Zukunft so bleibt! Wer 2€ für Teppichreste ausgibt, erhöht die Sicherheit seiner Katze und muss später nicht jammern oder trauern – oder sich gar schämen – dass er zu faul oder zu geizig war, diese einfache Maßnahme zu treffen.

Wo sollte ich besser keine Catwalks anbringen?

Aus eigener Erfahrung kann ich noch berichten, an welchen Stellen man besser keine Catwalks anbringt 😉 Beispielsweise über dem Bett oder dem Sofa: nichts ist schmerzhafter, als wenn die Katze im vollen Lauf im Übermut in den empfindlichen Magen springt, während der Mensch es sich gerade bequem gemacht hat und mit so einem "Angriff" keinesfalls rechnet.

Auch ein Catwalk in der Küche ist für manche Katze und manchen Katzenhalter nicht unbedingt angeraten. Wir haben zwar keine Probleme damit, aber es soll übermäßig neugierige Katzen geben, die regelrecht "im Topf hängen", von oben "mitkochen" oder in die Töpfe haaren.

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18 Kommentare

    • Hallo Susanne!
      Die Frage ist pauschal nicht zu beantworten. Denn es kommt ja auch auf eure Deckenhöhe, auf die körperliche Konstitution eurer Katzen und die sonstige Wohnraumgestaltung an. Natürlich hängt es auch davon ab, auf welcher Höhe Aufstiegsmöglichkeiten sind. Ich kenne Katzenhaushalte in denen die Catwalks auf normaler Regalhöhe angebracht sind und welche, wo die Laufstege weit über den Köpfen der menschlichen Mitbewohner hängen. Ich würde vorschlagen, dass du schaust, wie und wo du Aufstiegsmöglichkeiten hast bzw. schaffen kannst. Etwa 40 – 50 cm darüber könntest du ja den ersten Laufsteg anbringen. So kommen deine Katzen bequem hinauf. Die nächsten Bretter kannst du dann ja wieder etwas höher anbringen oder etwas weiter drunter – es muss ja schließlich nicht alles auf einer Höhe liegen. Man kann das ja schön an die eigene Wohnung anpassen.

      Als Tipp nebenher: achte möglichst darauf, dass es mehrere bequeme Abstiegsmöglichkeiten, aber kaum/keine “Engstellen” gibt: Sollten sich deine Katzen mal (aus Spaß) jagen oder sich streiten ist es für sie dann einfacher, sich auch mal aus dem Weg zu gehen.

  1. Ahoi,

    unsere zwei haben auch Klettermöglichkeiten an verschiedenen Wänden. Auf die Oberfläche tackern wir zurecht geschnittene Korkplatten aus dem Baumarkt. Ist günstig und bietet auch ausreichend Gripp.

    LG, M&M

  2. Ich war schon eine ganze Weile auf der Suche nach etwas bestimmten. Der Link vom Zooschreiner war ein wirklich guter Tipp! Nun habe ich endlich die Materialien für meinen Catwalk gefunden. Danke! 🙂

  3. Huhu! Wir haben hier vor dem Einzug zweier Tierheimkatzen auch einen Catwalk gebaut 🙂 Sie haben ein Gestell aus mehreren Holzbrettern, könn(t)en dann über die Vorhangleiste über der Fensterfront laufen und in der Küche runter über zwei Treppchen und ein Regal. Leider haben sie noch nicht den Mut, darüber zu klettern, sie sind aber auch noch recht ängstlich, das kommt vielleicht noch 🙂 Ich mag deinen Blog sehr, super hilfreich! Danke

  4. Catwalks finde ich toll!
    Wir haben hier aus einfachen Fichtenholzbrettern lasiert in weiß und den Ikea Konsolen aus Birke lasiert in weiß (Ekby Valter je nach Größe zwischen 1,50,- und 2,50 ,- das Stück ) und ein paar Hochflorteppichen in weiß angebracht mit Klettband (und somit waschbar) einen Catwalk gebaut der einen Schrank mit einem Bücherregal verbindet.
    Und natürlich entsprechend einmal ein Bettchen und einmal eine Höhle auf Schrank und Regalen angebracht.
    Die Katzen lieben´s und es war günstig und schön auch für unsere Augen ;-).
    Ich finde ja, das mit ein bißchen Fantasie,Übung, ein KLEIN wenig Geschick und etwas Werkzeug sich wirklich schöne Dinge für Katzen herstellen lassen.
    Und auch recyclen (eine kuschelweiche mit Kunstpelz besetzte, alte Winterjacke und Lederimitat läßt sich hervorragend zu einer Kuscheldecke umnähen) öffnet da viel Möglichkeiten und Wege.

    LG, Angi

  5. Bin´s nochmal, Miriam,

    Wollte mich gerade anmelden, um deinem Blog zu folgen.

    Leider ist das nur als Anmeldung per Facebook oder Google möglich. Dabei werden jede Menge meiner Daten weitergegeben, was ich verabscheue.

    Sehr SCHADE – denn ich kann nun nicht automatisiert folgen, weil ich mich nicht ganz normal zu Fuß registrieren kann…..

    Vielleicht kannst du das noch ändern???

    Gruß
    Erich

    • Huhu Erich!
      Ich biete für den Blog gar keine Folge-Möglichkeit per Facebook oder Google an.

      Schaue bitte oben rechts in die Sidebar, dort siehst du dieses orangene Logo mit dem weißen Punkt und den zwei Strichen – das ist der RSS-Reader.
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      Ich hoffe, die Erklärung ist einigermaßen verständlich 😉 In Zukunft werde ich wohl einfachere Möglichkeiten anbieten, Neuigkeiten zu erhalten. In den nächsten paar Wochen wird hier sowieso so einiges verändert, da schreibe ich das auf meine “Dran-denken-Liste” 😉

      Liebe Grüße
      Miriam

  6. Man sollte bei so glatten Regalen auch immer eine Auflage drauf haben. Wenn die Katze mal mit Anlauf drüber geht, kann sie im ernstfall nicht bremsen oder sich festhalten. Ich hab dazu klettverschlüsse auf die Regale geklebt und die andere an eine Pelzimitatauflage genäht. So kann man es auch leicht mal abmachen und waschen.

    • Huhu Uwe!
      Danke für deinen Kommentar! Die Sicherung der glatten Flächen mit Teppichresten oder anderem ist bereits im Artikel erwähnt. Ich halte das auch für sehr wichtig. Dein Tipp mit den Klettverschlüssen und den waschbaren Auflagen find ich klasse! Danke dafür!

      Liebe Grüße
      Miriam

    • Huhu Uwe!
      Danke für deinen Kommentar! Die Sicherung der glatten Flächen mit Teppichresten oder anderem ist bereits im Artikel erwähnt. Ich halte das auch für sehr wichtig. Dein Tipp mit den Klettverschlüssen und den waschbaren Auflagen find ich klasse! Danke dafür!

      Liebe Grüße
      Miriam

  7. Übrigens, weil du die LACK-Regale erwähnst – die LACK-Regale in ihrer kleinsten Ausführung (30 cm) können leider nur max. 3 kg tragen und haben mitnichten so eine stabile Steckhalterung wie die größeren Varianten.

    Wer die kleinen LACK-Regale nutzen will, sollte sie also unbedingt mit Konsolen von unten stützen.

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