6 Tipps für eine sichere Weihnachtszeit mit Katzen

Damit aus “Oh, du Fröhliche…” nicht plötzlich “Oh, du meine Güte!” wird, sollten wir in der kommenden Weihnachtszeit einige wichtige Punkte beachten. Nicht Alles, was für uns Menschen zu einer stimmungsvollen, besinnlichen Festzeit gehört, ist auch sicher oder gesund für unsere pelzigen Mitbewohner. Ein paar wichtige Dinge, auf die wir in den kommenden Wochen achten sollten:

O Tannebaum…” dekoratives Grün ist oft giftig für die Katze

Weihnachtssterne in weiß, rosa, pink und rot

Dekoratives Grün wie Weihnachtsstern (in allen Farben: weiß, rot, rosa) oder Mistelzweig sehen zwar toll aus, sind aber leider giftig für die Katze. Weihnachtsbaum und Adventsgesteck werden häufig bespielt, beknabbert oder gar beklettert. Beides aber sollte die Katze nicht fressen, denn ätherische Öle und Tannennadeln sind nicht gesund – und teilweise sogar giftig. Das gilt auch für andere beliebte Pflanzen für die Weihnachtszeit:

  • Amaryllis
  • Azaleen
  • Christrosen
  • Orchideen
  • Stechpalmen

Mehr Infos zu giftigen Pflanzen erhältst du in der Giftpflanzen-Datenbank des Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie der Uni Zürich.

Nicht zum Spielen: Deko kann zerbrochen oder verschluckt werden

Verschiedene Arten von Lametta mit Preisschildern

Lametta, Engelshaar und Lichterketten können um Kopf oder Pfote gewickelt und zur großen Gefahr werden, zudem beißen manche Katzen auch gern daran herum. Hat die Katze Lametta oder Engelshaar verschluckt, kann es die Darmschlingen verstopfen, verletzten und / oder aufreihen. Hier hilft dann oft nur noch die operative Entfernung.

Nicht selten räumt die verspielte Katze die Krippe aus und/oder erbeutet kleine – oder gar zerbrechliche – Dekoteile wie Krippenfiguren. Sie können zerstört oder verschluckt werden, daher sollten sie gut abgesichert sein. Auch Weihnachtskugeln sind beliebte Jagdbeute: sie glänzen und kullern schön – der Katze zuliebe sollten sie statt Glas aus Holz oder Plastik bestehen.

Schneespray ist eine der giftigen Substanzen, die Katzen nicht “in die Pfoten” bekommen sollten.

Nicht alle Lamettasorten sind im Röntgenbild zu erkennen!

Ziehe niemals an Fadenenden, die aus Maul oder After der Katze herausschauen! Du könntest schlimme Verletzungen im Darm verursachen!

Wer hat von meinem Tellerchen gegessen? – Kein Menschenessen für Katzen!

Holzteller in Herzform, darauf eine Mandarine, Kekse, Erdnüsse und eine rot-weiße Zuckerstange

In der Weihnachtszeit stehen viele leckere Speisen auf unserem Speiseplan. Der Katze zuliebe sollten sie aber nicht im Katzenmagen landen. Lebkuchen, Spekulatius, Dominosteine und Rosinen zählen dazu. Schokolade enthält den für Katzen giftigen Stoff Theobromin, deshalb sollte die Katze nicht von Lebkuchen oder Dominosteinen essen dürfen. Auch Rosinen sind giftig für unsere felinen Mitbewohner.

Ebenfalls giftig sind Weintrauben, Zwiebeln, jede Art von Lauch: Knoblauch, Schnittlauch, Lauchzwiebeln etc.

Weihnachtsbraten und Essensreste vom Tisch sollten ebenfalls nicht in Miezes Magen gelangen. Die verwendeten Gewürze schlagen ihr auf den Magen. Erhitze Gräten und Knochen splittern und können bei der Katze innere Verletzungen verursachen.

Tipp

Stehen Braten, Fisch oder Fleisch auf dem Speiseplan, muss die Katze nicht zwingend verzichten. Fleisch und Innereien sollten jedoch nur ungewürzt verfüttert werden. Am besten sogar gleich ganz roh: wer möchte, kann das Fleisch aber auch leicht andünsten. Sind im Braten oder Fisch erhitze Knochen enthalten, so sollten diese vor der Verfütterung entfernt werden.

Heiß und gefährlich: Kerzen, Teelichter & Räuchermännchen

Katze riecht an einer LED-Kerze in einem Adventskranz

Wer keine brennende Katze haben möchte, sollte (Duft-)Kerzen, Teelichte und Stövchen nicht unbeaufsichtigt lassen oder durch ungefährliche LED-Lichter ersetzen. Ätherische Öle, Duftkerzen, Räucherstäbchen und Räuchermännchen können für Katzen giftig sein – bitte nicht in Reichweite der Katzen aufbewahren und/oder abbrennen!

Nur zum Verpacken: Tüten, Bänder und Kordeln sind eine Gefahr für die Katze

Regal voll mit Schneespray-Dosen

Geschenkband und Kordeln können verschluckt oder beim wilden Spiel um die Pfote gewickelt werden. Plastikbänder können dabei tief ins Fleisch oder die Zunge schneiden und ernsthafte Verletzungen und Abschnürungen hervorrufen. In Tüten und Taschen sollten nur die Geschenke eingepackt werden – Katzen verheddern oder strangulieren sich in Henkeln und Kordeln.

Die Katzenzunge: ein Weg hinein, aber nicht mehr hinaus!

Die Katzenzunge hat auf ihrer Oberfläche winzige kleine Papillen: kleine Widerhaken, die nach innen gerichtet sind. Sie führen nur in eine Richtung: in die Speiseröhre der Katze. Alles, was auf ihnen landet, geht diesen Weg. Die Katze kann einmal aufgenommene Bänder, Kordeln und Fäden nicht mehr ausspucken. Sie werden unweigerlich abgeschluckt. Schaut ein Stück Faden aus Maul oder After hinaus: nicht ziehen!

Eine solche Situation ist ein Fall für die Tierarztpraxis: das Fachpersonal muss den Fremdkörper im schlimmsten Fall aus der Katze herausoperieren. Denn Bänder, Kordeln und Fäden können dafür sorgen, dass sich Darmschlingen auffädeln. Auch ein Darmverschluss ist möglich.

Vorab über Notfall-Tierarztpraxen und Öffnungszeiten informieren

Katze spielt mit kleiner silberner Weihnachtskugel

Immer weniger Tierarztpraxen bieten Notfalldienste am Abend, Wochenende oder während Feiertagen an. Damit nicht unnötig Zeit bei der Suche nach einer Notdienst-Klinik verstreicht, ist es sinnvoll dass du dich bereits im Vorfeld darüber informierst, an wen du dich im Notfall wenden kannst. Speichere die Nummer an besten schon im Handy und schaue kurz nach, wie lange du für den Anfahrtsweg brauchen würdest. Diese Information kann wichtig für das tiermedizinische Personal sein, wenn du im Vorfeld deines Besuchs anrufst.

Und ein Anruf bevor du losfährst ist auf jeden Fall anzuraten: schließlich kann es sein, dass die Praxis für deinen Notfall nicht entsprechend ausgerüstet ist. Auch wichtige Vorbereitungen können so besser getroffen werden. Bitte vergiss nicht, dass seit Anfang 2020 eine 50 € Notdienstpauschale fällig ist und die Gebührensätze für Notfallbehandlungen höher liegen können.

Weihnachtsbaum im Katzenhaushalt – ja oder nein?

Katze spielt mit Lichterkette in einem Weihnachtsbaum

Das Aufstellen eines Weihnachtsbaums ist auch im Katzenhaushalt möglich. Der Verzicht auf einen echten Nadelbaum ist dabei nicht zwingend nötig. Du solltest nur bedenken, dass manche Baumarten mehr ätherische Öle enthalten als andere: wenn die Katze knabbert, kann dies ungesund sein. Hier ein paar Tipps:

  • Fichte, Tanne und Kiefer sind nur schwach giftig für die Katze
  • Vergiftungserscheinungen treten in der Regel erst nach Aufnahme größerer Mengen an Nadeln auf
  • Auch das Harz und das Wasser im Christbaumständer können für die Katze giftig sein
  • Verzichte auf Lametta und zerbrechliche Baumkugeln – Kugeln aus Holz oder Plastik sind eine Alternative
  • Nutze statt echter Kerzen elektronische Lichterketten zum Beispiel mit LED-Beleuchtung

Was die Befestigung eines Baumes angeht, so hängt die Sicherheit davon ab, wie neugierig und wild deine Katze ist. Viele erwachsene Katzen ignorieren den Baum nach der ersten Kletterattacke vollkommen. Nachdem der Baum ein paar Tage in deiner guten Stube steht, ist er in der Regel für viele Katzen langweilig genug, dass er nicht mehr beknabbert oder beklettert wird.

Bei besonders neugierigen Katzen und Kitten kann eine standfeste Sicherung jedoch durchaus Sinn machen – ob du den Baum mit an der Wand befestigten Bändern sicherst oder den Ständer beschwerst, bleibt dir überlassen.

In diesem Sinne wünschen wir euch jetzt schon einmal eine stressfreie und gesunde Vor-Weihnachtszeit. Und denkt beim Geschenke-Shoppen daran, auch euer Katze etwas Feines mitzubringen 😉

Gefällt dir der Blogbeitrag?

5 / 5 ( 7 Bewertungen)

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut mir leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lass uns diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

7 Kommentare

  1. Guten Morgen Miriam,
    ich habe es leider noch immer nicht geschafft die alten Bilder zu posten – daher nur der Text … Als Herr Katze klein war, gab es einen katzenkindergerechten Baum: Die Fellmäuse wurden an einer kleinen Kunsttanne mit dem Schwanz festgebunden und die vielen Fellbällchen erhielten ein Hutgummi zum Aufhängen. Dazu zog sich noch ein breites rotes Spiel-/Geschenkband durch die Zweige. Der Baum durfte gern umfallen, wenn er versuchte all’ die Spielzeuge aus dem Baum zu pflücken. Und unsere Aufgabe war in der Weihnachtszeit dann mehrmals am Tag die Spielzeuge wieder im Baum zu befestigen.

    So ähnlich haben wir es auch mit Maus & Allegra in den ersten Jahren gemacht. Toll waren da auch aus Pfeifenputzern gedrehte Spiralen und kleine Säckchen mit Baldrian oder Katzenminze sowie Federbüschel als Baumschmuck zum Abplündern. Und kleine Filz- oder Holz-Streugutsterne, lassen sich als katzengerechtere Weihnachtsdeko prima übers Parkett spielen. Da hatten wir im letzten Jahr auch viel Spaß mit unseren 3 Katzenmädchen. Und die letzten Sterne fanden sich dann erst zu Ostern wieder an …
    LG Silke

  2. Liebe Miriam!

    Zum Thema fällt mir tatsächlich eine weihnachtliche Begebenheit ein, als unsere beiden Katerchen gerade ein halbes Jahr alt waren und wir noch völlig unbedarft: Wir hatten einen Baum auf dem Mäuerchen im Wohnzimmer plaziert. An die unteren Äste hatte ich lange rote Bänder mit kleinen roten Äpfeln gebunden. Außerdem war mit Hutschenreuther Porzellankugeln und elektrischen Lichtern dekoriert. Mit der Zeit wurde bei Zausel die Neugier groß und er fing an, ein Äpfelchen anzustubsen bis es schön hin-und herschwang und weitere Äpfel in Bewegung gerieten. Damit er das unterließ, klatschte ich – damals als blutige Kitten-Anfängerin – kräftig in die Hände. Natürlich sprang der kleine Kater vor Scheck in die Kabel der Lichterkette, einige Kugeln flogen vom Baum und derselbe hing dann auf halb acht! Seitdem haben wir keinen Baum mehr zu Weihnachten 🙂

    Besinnliche Weihnachten wünscht Ursel

  3. Danke für den schönen Artikel! Wir werden dieses Jahr auf einen Kranz umsteigen, der von der Decke hängt. Da sollte nichts schief gehen und ich kann nachts schlafen, da der Kater mir keine Geschenke ins Bett bringen kann. 😉

  4. Hallo Miriam,

    Zu deinem Artikel zu Gefahren zur Weihnachtszeit fällt mir noch ein, daß Wunderkerzen giftige Gase für Mensch und Tier erzeugen. Ich hörte von einer Katze die nach einer Familienfeier mit Wunderkerzen an Vergiftung gestorben ist. Wunderkerzen sollten nur draußen abgebrannt werden .

    Danke für Deine wunderbare Homepage. Das Tierheim Bonn hat deine Seite verlinkt und ich habe sie schon oft empfohlen.

    Schöne Weihnachtszeit
    Wünscht Dir und Deinen Lieben
    Dagmar mit Kuschelbande

Schreibe einen Kommentar

Dein Kommentar erscheint erst nach Freigabe durch Miriam in der Kommentarliste. Die Überprüfung kann bis Ende Januar 2024 aus gesundheitlichen Gründen leider etwas länger dauern. Die erforderlichen Felder sind mit * markiert, deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.